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Amazonas-Ayahuasca

Hier möchte ich Dir das faszinierende Volk der Shipibo-Conibo und das Thema Amazonas-Ayahuasca Zeremonien vorstellen.

Die meisten der ca. 35.000 Shipibo, leben vorwiegend im peruanischen Amazonasgebiet, entlang des Flusses Ucayali und seiner Nebenflüsse. Sie sind eine indigene Gemeinschaft, die hauptsächlich von Landwirtschaft, Handwerk lebt. Warum ich hier darüber schreibe? Weil zwischen der schamanischen Kultur der Shipibo und mir eine tiefgehende Verbindung besteht, da ich Schamanen dieser Kultur, die Maestros & Maestras, kennenlernen und erleben durfte. 

Amazonas-Ayahuasca

Reiche Kultur & einzigartige Beziehung zur Natur

Amazonas-Ayahuasca

Die Shipibo-Conibo sind bekannt für ihre reiche Kultur und ihre einzigartige Beziehung zur Natur. Als traditionelle Bewohner des Regenwaldes haben sie im Laufe der Jahrhunderte eine enge Verbindung zu ihrer Umwelt entwickelt und die Möglichkeit gefunden, im Einklang mit der Natur zu leben. Die Sprache der Shipibo-Conibo ist eine der 48 indigenen Sprachen, die in Peru gesprochen werden. Sie ist ein wichtiger Bestandteil ihrer kulturellen Identität und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Die Musik spielt ebenfalls eine große Rolle im Leben der Shipibo. Ihre traditionellen Lieder und Tänze sind Ausdruck ihrer Spiritualität und dienen als Mittel zur Kommunikation mit den Gottheiten und der spirituellen Welt.

Ein weiteres markantes Merkmal der Shipibo-Kultur ist ihre einzigartige Textilkunst. Die Frauen der Gemeinschaft verwenden natürliche Materialien wie Baumrinde und Pflanzenfarben, um die beeindruckenden geometrischen Muster auf Stoffe, Gefässe(Keramik) zu übertragen oder mit den Mustern über Stickereien, wunderschöne Tücher, Kleidung und andere Textilien zu erstellen. Auch Gemälde, Schmuck und Instrumente(Maracas) werden damit liebevoll und achtsam verziert. Diese Muster sind traditionelle Symbole, die im gewissen Sinne Geschichten und Erzählungen darstellen und eine Verbindung zu den spirituellen Aspekten des Shipibo-Glaubens herstellen.

In der Shipibo-Sprache werden diese Muster Kène genannt und sind eng mit der Natur und der traditionellen amazonischen Medizin verbunden.

Eine Shipibo-Legende dazu lautet wie folgt:

„Am Anfang lebte eine riesige Anakonda im Dunkeln und sang die Muster, die sie auf ihrem Rücken trug. Und die Muster klangen aus ihrem Mund zu ihren Liedern. Die Muster kamen zusammen und nahmen Gestalt an, wodurch das Universum und auch der Mensch entstand.“

Tatsächlich handelt es sich bei den Shipibo-Mustern nicht um zufällig angeordnete Figuren. Sie sind wie ein allumfassendes Netz, das anzeigt, wie intakt und vollständig die Struktur z. B. eines Menschen, Tieres oder einer Pflanze ist. Mit Hilfe amazonischer Pflanzen werden diese Muster sichtbar, können somit visuell dargestellt und in traditionellen Zeremonien korrigiert und somit geheilt werden.

Auch das Zusammenleben in der Gemeinschaft ist für die Shipibo von großer Bedeutung. Die Familienstrukturen sind eng miteinander verbunden und die Ältesten spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung der kulturellen Traditionen an die jüngere Generation. Gemeinsame Aktivitäten wie das gemeinsame Essen und das Erzählen von Geschichten sorgen für ein starkes Gemeinschaftsgefühl und fördern den Zusammenhalt; das füreinander Dasein.

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Medizin & Krankheit

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Die Shipibo sind, wie weiter oben schon angedeutet, bekannt für ihre Fähigkeiten in der traditionellen Medizin. Sie verwenden eine Vielzahl von Pflanzen und Kräutern aus dem Regenwald, um Krankheiten zu behandeln und das körperliche und geistige Wohlbefinden zu fördern. Diese Praktiken werden von Schamanen, den Maestros und Maestras, durchgeführt, die als Mittler zwischen den Menschen und der spirituellen Welt fungieren. Durch tiefgehende Pflanzendiäten, die sich über viele Wochen erstrecken können, nehmen die Schamanen den Kontakt zu den Geistern der Pflanzen auf. Durch diese erfahren sie die Wirkungsweise und Verwendungsmöglichkeit der jeweiligen Pflanze. Auch unterstützen die mächtigen Spirits der Pflanzen die Schamanen, in den Heilungszeremonien.

Eine sehr wichtige und heilige Zeremonie ist die Ayahuasca-Zeremonie. Diese ist ein heiliges Ritual, das das auch von anderen, indigenen Völkern im Amazonasgebiet praktiziert wird. Ayahuasca ist eine psychoaktive Pflanzenmischung, die aus der Ayahuasca-Liane und den Blättern des Chacruna-Strauches hergestellt wird. In Kombination erzeugen diese beiden Pflanzen eine sehr tiefgreifende Wirkung, die als spirituell wegweisend und heilend angesehen wird. Hierbei handelt es sich definitiv um keine „Party-Attraktion“ sondern um tiefe Selbsterkenntnis und schamanische Rekapitulationsarbeit (Auflösen vergangenheitsbezogener Muster, Traumata, Blockaden). Eine immens wichtige Rolle spielt hierbei das entsprechende Setting und die Führung/Begleitung durch erfahrene Schamanen. Von „ich probiere es mal allein oder mit Freunden Zuhause aus – wird bestimmt cool!“ ist absolut abzuraten.

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Die Zeremonie

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Die Zeremonie findet oft in einer abgeschiedenen und natürlichen Umgebung statt, um die Verbindung zur Natur und zum Universum zu verstärken. Der Teilnehmer, auch „Suchender“ genannt, wird von erfahrenen Schamanen begleitet, die die Zeremonie leiten und die Pflanzenmischung zubereiten.

Die Zeremonie zieht sich oftmals über 3 aufeinanderfolgende Nächte. Es können zu Beginn der Zeremonien Gebete, Meditationen oder Räucherungen verwendet werden, um eine heilige Atmosphäre zu schaffen. Auch eine bestimmte Art der Diät, mindestens 2 Wochen vor und zwei Wochen nach der Zeremonie, ist ein sehr wichtiger Aspekt und erleichtert den anfänglichen Reinigungsprozess jedes Einzelnen enorm. Hinzu kommt der Respekt, der Mutter Aya und den Pflanzen-Spirits dadurch entgegen gebracht wird. Dann wird Ayahuasca, die Medizin, in Form eines Trankes eingenommen. Die Zeremonie beginnt meist in der 1. Nacht mit einer Reinigung. Hier wird der Suchende körperlich und geistig auf die Erfahrung vorbereitet, die er schon im Laufe der 1. Nacht machen wird. In der 2. Nacht geht es dann meist richtig in die Tiefe. Die 3. Nacht wird in der Regel als Belohnungserlebnis, sowie integrativ angesehen. Allerdings liegt es mehr in den Händen der Medizin, wie der Einzelne die jeweiligen Zeremonienächte für sich erlebt und das ist sehr individuell. Zwischen den Zeremonie-Nächten finden Sharing-Runden mit den Suchenden und den Schamanen statt. Hier dürfen die Erlebnisse der vergangenen Nacht geteilt werden und die Schamanen helfen den Suchenden, das erlebte einzuordnen. Auch ergeben sich in diesen Runden oft die Intentionen des Einzelnen für die folgende Nacht, weil klarer zu erkennen ist, was nun tatsächlich ansteht. Diese Intention wird dann am Abend, vor Zeremonie Beginn, den Schamanen mitgeteilt. Diese können dann während der Zeremonie, die Energien für den Einzelnen durch ihre Gesänge unterstützend lenken. 

Während der Zeremonie versetzt die Medizin den Suchenden in einen veränderten Bewusstseinszustand, der von intensiven Visionen begleitet wird. Diese Visionen können verschiedene emotionale, spirituelle oder sogar traumatische Erfahrungen widerspiegeln. Eine sehr tiefe Selbsterkenntnis stellt sich ein. Die Pflanzensubstanzen und die Führung der Schamanen durch Mutter Aya (so nenne ich den Geist der Ayahuasca liebevoll) sollen dem Suchenden ermöglichen, tiefgreifende Einblicke in sich selbst, sein Leben und das Universum zu gewinnen. Die Erfahrungen während der Ayahuasca-Zeremonien können als sehr intensiv und transformativ beschrieben werden. Sie können sowohl positive als auch negative Emotionen und Erkenntnisse hervorrufen. Oft wird von einer Reinigung des Geistes und Körpers berichtet, von Selbsterkenntnis und Erleuchtung sowie von körperlichen, psychischen oder spirituellen Heilungen. Während der ganzen Zeremonie, werden die Suchenden sehr eng von den Schamanen begleitet. Durch die heilenden Gesänge der Maestros und/oder Maestras, den sogenannten Icaros, erfahren die Suchenden eine tiefgehende Unterstützung bei der Bearbeitung ihrer laufenden Prozesse.

Nach Abschluss der Zeremonie folgt eine Phase der Integration, die inkl. der angesprochenen Diät mindestens 2 Wochen durchgeführt und für sich selbst genutzt werden sollte. Hier haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu reflektieren und sie in ihren Alltag einzubinden. Mutter Aya soll helfen, die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Zeremonie längerfristig zu nutzen und positive Veränderungen im Leben des Einzelnen zu fördern.

Ich hoffe, dass Du durch diese kurze Einführung einen ersten Einblick in die faszinierende Kultur der Shipibo-Conibo und deren schamanisches Wirken erhalten hast. Wenn Du mehr erfahren möchtest, stehe ich dir gerne zur Verfügung. Weitere Informationen findest Du bei Interesse auch auf den Seiten der Shipibo-Conibo Embassy über folgendem Link: Shipibo-Embassy Roger Mukanranko Bardales

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